Vergrämung
bzw. Vergrämen (aus der Jägersprache, Wortherkunft von Gram: ursprüngliche Bedeutung „Groll“,
heute eher „Sorge“

Wenn die angewandten Störungen nicht mit unmittelbar negativen Erfahrungen verknüpft sind, kann es zu Gewöhnungseffekten bei Wildtieren kommen, welche die Wirksamkeit der Maßnahmen reduzieren (so z. B. bei der klassischen Vogelscheuche, welche nach kurzer Zeit ihren Effekt verliert). Um den erwünschten Erfolg zu erzielen, kann es zudem notwendig sein, dass die angewandten Vergrämungsmaßnahmen, z.B. Ultraschall wiederholt werden müssen. Andernfalls ist es möglich, dass die vergrämten Tiere zwar den betreffenden Ort wechseln bzw. zeitweise meiden, es aber nicht zu einer Verknüpfung des unerwünschten Verhaltens mit dem Störreiz kommt und eine Verhaltensänderung des Tieres im Sinne einer negativen Konditionierung somit ausbleibt. Damit es zu einer erfolgreichen, negativen Konditionierung kommt, ist es daher wichtig, dass die Tiere in angemessenem Rahmen der Vergrämung in für sie klar erkennbaren Situationen wiederholt mit unangenehmen „Strafreizen“ konfrontiert werden.
Dabei spielt die Spezies eine besondere Rolle, da Wildtiere je nach Art unterschiedlich intelligent, somit also vielleicht eher oder eben weniger in der Lage sind, die entsprechenden Verknüpfungen herzustellen.
Ein Vergleich bietet sich etwa bei Haustieren an: Während ein Hund relativ schnell viele Tricks oder Verhaltensregeln lernt, wird dies bei einem Kaninchen vielleicht nicht so einfach zum Erfolg führen.